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Frankfurt Geschichten Elise Hofmann

Hansaallee 146, 60320 Frankfurt am Main

Elise Hofmann mit ihrer Tochter Gertrude, ca. 1902 | © Karen Levi
Elise Hofmann mit ihrer Tochter Gertrude, ca. 1902 | © Karen Levi

Elise Hofmann (*18.7.1872 in Bühl (Baden) als Tochter von August Bloch und Rosalie Bloch, geb. Hirschhorn) zog am 12. September 1930 als eine der ersten Bewohnerinnen in das 1928 errichtete Altenheim der Henry und Emma Budge-Stiftung. Ihrer 1896 geborenen Tochter Gertrude, die 1927 Alfons Levi geheiratet hatte, gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten in die USA – Elise Hofmann starb in Treblinka.

Elise Hofmann, ca. 1941  |  © Karen Levi
Elise Hofmann, ca. 1941 | © Karen Levi

Als Ende 1938 alle jüdischen Bewohner des Altenheimes vertrieben wurden, zog die inzwischen 66-jährige und schon seit 1916 verwitwete Elise Hofmann kurz in die Telemannstraße 12, kam dann ins Altenheim Zeil 92 und zuletzt ins Israelitische Krankenhaus in der Gagernstraße 36. Von dort wurde sie am 18.8.1942 zunächst nach Theresienstadt und am 26.9.1942 weiter nach Treblinka deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.

Das Altenheim der Henry und Emma Budge-Stiftung wurde 1939 „arisiert“ und in „Heim am Dornbusch“ umbenannt. Nach dem Krieg wurde es von den amerikanischen Militärbehörden bis 1995 als Zahnklinik genutzt. Heute gehören die alten Gebäude der Senioren-Residenz Grünhof. Ein neues Altenheim der Budge-Stiftung wurde 1968 in Frankfurt-Seckbach errichtet. Dort befindet sich seit 2011 eine Gedenkstätte der Budge-Stiftung, in der an Elise Hofmann und 22 weitere ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner des ehemaligen Budge-Heimes erinnert wird.

© Hartmut Schmidt

Schreiben der Association of Jewish Refugees in Great Britain vom 15. April 1946 an den Bruder von Elise Hofmann | © Karen Levi
Schreiben der Association of Jewish Refugees in Great Britain vom 15. April 1946 an den Bruder von Elise Hofmann | © Karen Levi
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